Phaeno

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Hallo liebe Naturkalenderfreuninnen und -freunde,

ihr könnt für jede Pflanzenart und Tierart die Patenschaft übernehmen. Das heißt, dass du dir dein Lieblingstart raussuchen kannst, uns schreibst und dann den besten Artensteckbrief der Welt erstellen kannst.

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User auf Naturkalender Link

Montag, 29 Januar 2018 10:18

Wiesen-Knäuelgras

Das Gras ist sehr häufig. Es ist besonders leicht an den dichten Knäueln (Name!) erkennbar. Ohne Blüten sind die breiten, platt gedrückten Triebe und ein weißes, langes und spitzes Blatthäutchen auffallend. Es wächst in Horsten und ist eines der wichtigsten Wiesengräser.

Montag, 29 Januar 2018 09:55

Heidelbeere / Blaubeere

Wer noch nie die köstlichen Heidelbeeren direkt vom Strauch genascht hat, sollte das schleunigst nachholen. Die heimische Heidelbeere hat in den letzten Jahren Konkurrenz  von der aus Nordamerika stammenden Garten-Heidelbeere bekommen. Die Früchte sind zwar größer, aber geschmacklich reichen sie bei Weitem nicht an die Wildform heran. Im Hochsommer wachsen auf unseren Heidelbeersträuchern die ersten reifen Früchte. Es gibt kaum etwas Köstlicheres als eine Handvoll Heidelbeeren zur Stärkung während einer Wanderung durch die Natur, probieren Sie es aus!

Im Wald und auf der Heide

Den 10 bis 60 cm hohen Zwergstrauch findet man als Unterwuchs in lichten Laub- und Nadelwäldern, in Gebüschen und auf Heiden. Die Heidelbeere liebt frischen bis feuchten, bodensauren, steinig-lehmigen Untergrund. Sie ist in ganz Österreich vertreten, nur in trockenen Tälern und auf humusarmen Kalkböden fehlt sie. Heidelbeeren sind besonders auf Schlagflächen und in Niederwäldern sehr wertvoll, da sie als Unterwuchs den Boden vor Auswaschung und Erosion schützen. Über der Waldgrenze dienen sie der Bodenfestigung von steilen, vom Weidevieh stark betretenen Hängen.

So erkennt man das Gehölz

Im Winter:

  • Zwergstrauch mit kantig gerieften oder schwach geflügelten, grünen Trieben

In der Vegetationsperiode:

  • wechselständige elliptische Blätter, 1 bis 3 cm lang
  • unscheinbare, hängende Blüten, grünlich bis weiß
  • kugelige, schwarzblaue, bereifte Beerenfrüchte ohne Kelch

Doppelgänger

  • Die Früchte der Tollkirsche stehen an einem 5-zipfeligen Kelch. Die Staude wird bis zu 1,5 m hoch und kann Blätter von 8 bis 14 cm Länge entwickeln. ACHTUNG giftig!
    Heidelbeeren wachsen dicht über dem Boden im Gegensatz zu den Tollkirschen.
  • Die Heidelbeere ist im Gegensatz zur verwandten Preiselbeere nicht immer-, sondern sommergrün, wirft also im Winterhalbjahr ihre Blätter ab.

Wer steht drauf?

Die grünen Knospen der Heidelbeere sind im Winter für die Wildtiere eine wichtige Nahrungsquelle. Besonders Tiere, die nicht leicht an die Baumfrüchte gelangen können, profitieren von der Heidelbeere.

Die Raupen zahlreicher Falterarten nutzen die Heidelbeere als Futterpflanze, so z. B die vom Aussterben bedrohte Weidenglucke, der gleichermaßen seltene Augsburger Bär, die gefährdete Rollflügel-Holzeule, der seltene Ebereschen-Blattspanner und die Urmottenart Micropterix aureatella.

Wofür taugt das Gehölz?

Vom Juli bis zum September reifen die kugeligen blauschwarzen Früchte der Heidelbeere heran, die einen stark färbenden roten Saft enthalten. Aufgrund der Fruchtfarbe sind übrigens auch die Namen „Schwarzbeere“ bzw. „Blaubeere“ gebräuchlich. Die kleinen blauen Früchtchen sind sehr gerbstoffreich und wirken in getrocknetem Zustand stopfend, in frischem Zustand in großen Mengen verzehrt jedoch abführend. Aus dem roten Beerensaft wurden früher durch Zusatz verschiedener Stoffe violette und purpurrote Malerfarben gewonnen. Man hat ihn auch dazu verwendet, um dem Wein eine schöne Farbe zu geben. Auch als Gerbemittel fanden die Heidelbeeren Verwendung.

Montag, 29 Januar 2018 09:46

Flieder

Im Jahr 1560 wurde der Gewöhnliche Flieder von einem kaiserlichen Gesandten aus Konstantinopel nach Wien gebracht. Er kann als Strauch oder als Baum wachsen. Heute gibt es viele Zuchtsorten mit zum Teil gefüllten Blüten im Handel. Die Beobachtung für die Phänologie beschränkt sich aber auf die einfache ungefüllte Form, deren Farbe sich von bläulich über Violett, rötlich bis zu Weiß erstreckt.

So erkennt man die Pflanze

Im Winter:

  • längsrissige Borke, die sich in langen Streifen ablösen lässt

In der Vegetationsperiode:

  • breit ovale bis herzförmige, gegenständige Blätter
  • charakteristische fliederfarbene Blüte in aufrechten Rispen

Doppelgänger

Die Säckelblume (Ceanothus spec.) blüht erst im Hochsommer bis in den Herbst mit prächtigen, langen Rispen. Sie hat wechselständige, eiförmige Blätter mit filzig behaarter Unterseite.

Wer steht drauf?

Der Flieder duftet süß, jedoch ist er aufgrund seiner giftigen Inhaltstoffe bitter und leicht giftig für den Menschen. Sein Nektar ist ebenfalls bitter, wodurch viele Insekten (Hummeln, Bienen, …) die Pflanze buchstäblich meiden. Aufgrund seines sparrigen Wuchses ist er ein beliebtes Nistquartier für Singvögel.

Wofür taugt die Pflanze?

Obwohl die Pflanze ziemlich bitter ist, dient sie als „Wunderheilmittel“. Sowohl für die Bekämpfung von Verdauungsproblemen, als auch zur Reduzierung des Fiebers macht die Pflanze zu einem besonderen Heilmittel.

Montag, 29 Januar 2018 09:39

Forsythie

Die Forsythie ist kein Wildstrauch, sondern wurde als Zierpflanze aus China eingeführt. Oft wird sie an Straßen und in Vorgärten gepflanzt wo sie im Erstfrühling mit ihrer üppigen gelben Blüte für Aufsehen sorgt. Die Blüte der Forsythie ist für viele Floristen ein Zeichen dafür, dass sie ihre Rosen schneiden können. Die Forsythie wird auch als „Zeigerpflanze des phänologischen Kalenders“ bezeichnet. Sie dokumentiert den Beginn des Erstfrühlings.

So erkennt man die Pflanze

Im Winter:

  • dicht verzweigter Strauch, mit Korkwarzen auf den Trieben

In der Vegetationsperiode:

  • gelbe, vierzählige, zu einem zipfeligen Kelch verwachsene Blüte erscheint vor der Blattentfaltung, 2 bis 3 cm groß
  • gegenständige Blätter im oberen Teil gesägt

Doppelgänger

Der Winterjasmin, der wie der Name schon vermuten lässt, schon im Winter zu blühen beginnt, hat grüne vierkantige Triebe die erst später verbraunen. Seine Blätter sind dreizählig gefiedert. Die Blättchen sind dabei nur 1 bis 3 cm lang. Seine Blüte hat 5 bis 6 Kronblätter.

Wer steht drauf?

Die Forsythie schaut nur gut aus. Sie hat keinen Nektar, keinen Pollen und später auch keine Früchte für Vögel oder andere Lebewesen. Wegen ihrer hohen Werbewirksamkeit für Insekten verlieren diese wertvolle Energie bei den fruchtlosen Besuchen.

Wofür taugt die Pflanze?

Als reine Zierpflanze gedacht, wurde die Forsythie keiner besonderen Verwendung zugeführt.

Montag, 29 Januar 2018 08:58

Kornelkirsche / Dirndl

Die Kornelkirsche, auch Dirndlstrauch genannt, ist von Süd- und Mitteleuropa bis nach Mittelasien verbreitet. Erkennen kann man diesen bis 4 Meter hohen Strauch oder Baum an seinen elliptischen, glänzend grünen Blättern und den goldgelben Blüten im Vorfrühling.

Wenn ihr besonders viele Exemplare dieses früh blühenden Strauches sehen wollt, solltet ihr ins Pielachtal fahren. Dort stehen so viele, dass manche es auch das Dirndltal nennen.

So erkennt man das Gehölz

Im Winter:

  • junge Triebe fein behaart und auf der Sonnenseite leicht gerötet
  • zwei Knospentypen: die Blütenknospen sind kugelig dick, die Blattknospen sind dagegen schmal, lang und vorwiegend an den Spitzen der Triebe

In der Vegetationsperiode:

  • goldgelbe, in kleinen, an der Basis mit vier gelben Tragblättern versehenen Dolden
  • meist paarige, glänzend rote, längliche und etwa 2 cm große Frucht mit großem Kern

Doppelgänger

Die zweite heimische Art aus der Gattung Cornus ist der Rote Hartriegel (Cornus sanguinea), dessen Blätter jenen der Dirndl sehr ähnlich sehen. Im Gegensatz zum Roten Hartriegel ist die Dirndl auf der Blattunterseite in den Winkeln der Blattnerven bärtig behaart. Außerdem blüht der Dirndlstrauch vor dem Blattaustrieb, hat gelbe Blüten und trägt längliche, rote Früchte von der Größe einer kleinen Olive. Der Rote Hartriegel hat hingegen weiße Blütendolden und schwarzblaue Beerenfrüchte.

Wer steht drauf?

Wegen ihrer frühen Blütezeit ist die Pflanze eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen. Die Früchte sind im Herbst bei diversen Vogelarten aber auch bei Kleinsäugern beliebt.

Wofür taugt das Gehölz?

  • aus den Früchten kann man hervorragende Marmeladen machen
  • die Blätter eignen sich für Tees
  • Hecken in Gärten und Parks
Freitag, 26 Januar 2018 16:18

Wolliger Schneeball

Der Wollige Schneeball mag Wärme, Kalk und Licht und besiedelt bevorzugt lichte Laubwälder (Eichenmischwälder und Föhrenwälder), Gebüsche und Wegränder. An Kalkstandorten gedeiht er auch in höheren Gebirgslagen bis hinauf zur oberen Laubwaldgrenze. Er ist im Mittelmeergebiet, in wärmebegünstigten Regionen Mitteleuropas, im Westen bis England und im Osten auf dem Balkan heimisch.

So erkennt man das Gehölz

Im Winter:

  • Gelbgraufilzig behaarte, gegenständige Knospen
  • Rinde in jungem Zustand braun und rau, später graubraun und längsrissig mit Korkporen
  • 1 bis 4 m hoher buschiger Strauch

In der Vegetationsperiode:

  • Blütenstände = dichte, cremeweiße, endständige Trugdolden mit einem Durchmesser von 5 bis 10 cm
  • Blätter oval, dicklich und fühlen sich rau an (graufilzig behaarte Unterseite)
  • Meist mehrfärbige Fruchtstände (grüne, rote und schwarze Beeren zeitgleich an einer Dolde)
  • Herbstaspekt rot

Wer steht drauf?

Schwebfliegen, Zweiflügler und Käfer werden von den stark und etwas unangenehm duftenden Blüten angelockt und sorgen für die Bestäubung. Der Geruch entsteht durch den Inhaltsstoff Methylamin, der z.B. auch in den Blüten von Weißdorn, Birne oder Eberesche enthalten ist. Die Früchte sind eine beliebte Nahrung für viele Vogelarten.

Wintersteher

Die Früchte des Wolligen Schneeballs sind „Wintersteher“, das heißt, sie hängen im Winter oft noch getrocknet an den Zweigen und sind in der kalten Jahreszeit eine wichtige Nahrung für die Vögel!

Wofür taugt das Gehölz?

  • Wird wegen seiner Blütenpracht gerne als Zierstrauch verwendet
Freitag, 26 Januar 2018 15:53

Schwarzer Holunder / Holler

Der Schwarze Holunder ist ein Stickstoffzeiger und fühlt sich auf frischen bis feuchten Standorten am wohlsten. Er ist sehr häufig und gedeiht in Auwäldern, lichten Laubwäldern, an Waldrändern und Gebüschen. Weil er seit jeher kultiviert und vielseitig genutzt wird, fehlt der anspruchslose Kulturfolger auf fast keinem Bauernhof.

Wann beginn endlich der Sommer?

Der kalendarische Sommerbeginn orientiert sich an der Sommersonnwende, die am 21. Juni stattfindet. Die Meteorologinnen und Meteorologen sind da etwas früher dran und datieren den Beginn der warmen Jahreszeit mit dem 1. Juni. Die Naturbeobachterin und der Naturbeobachter hingegen will sich auf kein fixes Datum festlegen, schließlich sind Wetter und Naturentwicklung jedes Jahr anders. Vielmehr achtet er genau auf die Blüte des Schwarzen Hollers, denn diese läutet im Naturkalender traditionell den Frühsommer ein.

So erkennt man das Gehölz

Im Winter:

  • Paarig angeordnete, längliche Knospen, aus denen auch im Winter schon die Spitzen der Jungblätter herausschauen
  • Oft treiben die jungen Blätter schon im Winter aus
  • Markhaltige Äste
  • Rinde der jungen Triebe hat auffällige Korkwarzen, sogenannte Lentizellen
  • Höhe bis zu 7 m, Wuchsform meist strauchförmig, man kann ihn aber auch als Baum ziehen

In der Vegetationsperiode:

  • Streng riechende Laubblätter bestehen meist aus 5 Teilblättchen
  • Weiße, 5-zählige Einzelblüten in flachem Schirm angeordnet, angenehm riechend
  • Schwarze Früchte, bei Reife hängend

Doppelgänger

Neben dem Schwarzen kommt bei uns auch der Rote Holunder vor, oft z.B. auf Waldschlägen. Diesen kann man dank der runden Winterknospen, der gelben Blüten, der roten Früchte und des braunroten Markes der Äste leicht vom Schwarzen Holler unterscheiden.

Wer steht drauf?

Die Blüten werden von Fliegen und anderen Hautflüglern bestäubt, die Früchte sind bei zahlreichen Vogelarten beliebt.

Wofür taugt das Gehölz?

  • Hollerblüten lassen sich zu Sirup verarbeiten oder gebacken genießen
  • Tees aus Holunderblüten werden gegen Grippe verwendet
  • Früchte eignen sich für Hollerröster, Marmeladen, Säfte und vieles mehr
Freitag, 26 Januar 2018 15:31

Schlehe

Die Schlehe wächst in Hecken, auf Böschungen und an Waldrändern, wobei sie sowohl nährstoffarme als auch nährstoffreiche Standorte besiedelt und mäßig trockene bis frische Bedingungen bevorzugt. Sie kommt mit bodensaurem und auch mit basischem Untergrund zurecht und gedeiht in begünstigten Lagen bis in Höhen von 1.400 m. Eines ist ihr jedoch wichtig: ausreichend Licht!

Schmetterlingsmagnet

Wenn die Schlehe im Erstfrühling blüht, ist es oft noch zu kalt für unsere Honigbienen. Dann übernehmen unsere heimischen Hummeln die Bestäubung und sorgen für Schlehen-Nachkommenschaft. Da die Schlehenblüte neben Pollen auch Nektar bietet, zieht sie auch viele saugende Schmetterlinge an, die sehr zeitig im Jahr unterwegs sind. Dazu zählen z.B. Tagpfauenauge, Landkärtchen, Schwalbenschwanz und Kleiner Fuchs. Insgesamt wurden über 113 Schmetterlingsarten auf Blüten und Blättern der Schlehen festgestellt. Damit stellt sie sogar die vielgelobte Schmetterlings-Pflanze Brennnessel in den Schatten!

So erkennt man das Gehölz

Im Winter:

  • Zugespitzte Triebspitzen (Dornen) dienen der Verteidigung
  • Sehr kleine Knospen (ca. die Größe eines Stecknadelkopfes)
  • Wuchshöhe 1 bis 3 m

In der Vegetationsperiode:

  • Blüht vor dem Laubaustrieb
  • Weiße, dicht stehende Einzelblüten mit gelben oder roten Staubbeuteln
  • Kugelige, dunkelblaue, bereifte Früchte, Durchmesser 1 bis 2 cm

Doppelgänger

Der Weißdorn (Crataegus monogyna) blüht erst ab Mitte Vollfrühling. Die Blätter sind gelappt und haben tiefe Einschnitte. Er hat eine hellere Rinde und später runde rote Beeren.

Die Kirschpflaume (Prunus cerasifera) ist meist unbedornt oder hat zumindest weit weniger Dornen, hat eine größere Wuchsform, die Blütenknospen sind rundlicher und die Blüten sind größer und lang gestielt.

Wer steht drauf?

Viele Insekten nutzen das reiche Blütenangebot, darunter Hummeln, Schmetterlinge und Käferarten. Drosselarten und verschiedene Säugetiere verspeisen gerne die Früchte und sorgen somit für die Verbreitung der Samen. Aber auch die Dornen der Schlehe haben einen Fan. Der Neuntöter, ein Singvogel mit „Zorromaske“, spießt seine Beute bei Nahrungsüberfluss gerne auf die Triebspitzen. In schlechteren Zeiten holt er sich die Insekten wieder „vom Spieß“ ab.

Wofür taugt das Gehölz?

  • Die Früchte sind im reifen Zustand sehr köstlich. Besonders Marmeladen, Säfte und Schnäpse aus der Schlehe sind sehr beliebt. Außerdem nutzt man sie zur Herstellung von Likör, Mus, Sirup oder Schlehenwein.
  • Das Schlehenholz ist sehr dicht und hart, es wurde traditionell zu Gehstöcken verarbeitet.
  • Durch die flachen Wurzelschösslinge gute Eignung zur Sicherung des Oberbodens.
Freitag, 26 Januar 2018 14:49

Sal-Weide

Die Sal-Weide ist eine „Mitteleuropäerin“ und im Gegensatz zu vielen anderen Weidenarten gewässerfern zu finden. Sie meidet sehr nasse und sehr trockene Standorte und fühlt sich auf frischen, nährstoffreichen Stellen am wohlsten. Als typisches Pioniergehölz besiedelt sie gerne Waldlichtungen und Waldschläge. Ihr Vorkommen reicht von den Niederungen bis in die subalpine Höhenstufe. In Gunstlagen kann sie bis in eine Höhe von 1.800 m aufsteigen.

Männchen und Weibchen getrennt in zwei Häusern

Wie alle Weiden ist auch die Sal-Weide zweihäusig, das heißt auf einem Pflanzenexemplar werden entweder nur weibliche oder nur männliche Blüten ausgebildet. Die männlichen Blüten enthalten Staubblätter, die weiblichen Blüten Fruchtknoten mit Griffel. Außerhalb der Blütezeit/Fruchtzeit sind die beiden Geschlechter nicht unterscheidbar.

Pioniere vor

Die Sal-Weide ist eine typische Pionierbaumart. Diese sind die ersten Baumarten, die vegetationsfreie Flächen (z. B. Kahlschläge, Brandflächen u. a.) besiedeln. Sie sind raschwüchsig, widerstandsfähig, lichtbedürftig und haben geringe Standortansprüche. Bestäubung und Samenverfrachtung werden meist vom Wind erledigt. Weitere Pionier-Gehölze sind z. B. Hänge-Birke (Betula pendula), Rot-Kiefer (Pinus sylvestris) oder Schwarz-Erle (Alnus glutinosa).

So erkennt man das Gehölz

Im Winter:

  • Die Rinde am älteren Holz ist von Korkpusteln durchsetzt und sieht deshalb aus, als wäre sie mit vielen Plus-Zeichen oder Rauten-Symbolen übersät. Mit zunehmendem Baumalter entsteht daraus eine längsrissige Borke.
  • Großer Strauch (3 bis 5-stämmig), selten kleiner Baum (einstämmig)

In der Vegetationsperiode:

  • Männliche Blüten („Palmkatzerl“) mit gelben Staubbeuteln erscheinen vor dem Laubaustrieb im Vorfrühling
  • Eiförmiges, für Weidenverhältnisse sehr breites Blatt
  • Blattoberseite ledrig und kahl, Unterseite weichsamtig filzig

Doppelgänger

Es gibt viele verschiedene Weiden bei uns. Diese neigen auch zur Hybridisierung, das heißt, dass verschiedene Weidenarten sich von selbst miteinander kreuzen können. Als einfachstes Erkennungsmerkmal kann man die Blattbreite nehmen. Die Sal-Weide hat unter unseren Weiden die breitesten Blätter, aber auch da kann es durch die natürliche Kreuzung kniffelig werden. Bei Unsicherheit solltet ihr einen Experten befragen oder eine andere eindeutigere Pflanze suchen.

Wer steht drauf?

Wegen des frühen Blütezeitpunktes und des reichen Pollen- und Nektarangebotes findet man auf den blühenden Salweidenkätzchen zahlreiche Insektenarten, wie die Honigbiene, verschiedene Wildbienenarten, Hummeln, Fliegen und pollenfressende Käfer.

Wofür taugt das Gehölz?

  • Die Sal-Weide liefert die „Palmkatzerl“, die im Christentum traditionell am Palmsonntag geweiht werden
  • Ist sehr schnellwüchsig und die anspruchsloseste unter den Weidenarten, somit perfekt geeignet für die freiwachsende Hecke aus heimischen Gehölzen im Garten
Freitag, 26 Januar 2018 14:10

Roter Hartriegel

Der Rote Hartriegel ist ein sommergrüner Strauch, der in weiten Teilen Europas verbreitet ist und in Österreich recht häufig vorkommt. Anzutreffen ist der basenliebende Strauch von der Ebene bis in eine Höhe von etwa 1.200 m, wobei er recht anspruchslos ist. So findet man ihn im Auwald und in Mooren ebenso wie in Laubmischwäldern, Hecken oder auf trockenen Hängen.

Doppelt hält besser

Eigentlich blüht der Rote Hartriegel gleichzeitig mit dem Schwarzen Holunder und läutet den Beginn des Frühsommers ein. In besonders warmen Jahren kann es jedoch sein, dass es auf einigen Trieben zu einer Nachblüte kommt, etwa im September. Also nicht wundern, wenn man die Blüte zweimal im Jahr beobachtet!

So erkennt man das Gehölz

Im Winter:

  • Einjährige Zweige auffallend rot gefärbt
  • Vielstämmiger, dicht verzweigter und breitwüchsiger Strauch

In der Vegetationsperiode:

  • Blätter haben auffällig bogige Blattnerven
  • Viele weiße, 4-zählige Blüten sind schirmförmig angeordnet
  • blüht nach dem Blattaustrieb
  • Kugelige blauschwarze Früchte mit 5 bis 8 mm Durchmesser
  • Blätter im Herbst auffällig purpurn bis violett-rot gefärbt

Doppelgänger

Die zweite heimische Art aus der Gattung Cornus ist der Dirndlstrauch, oder auch Dirndl (Cornus mas), dessen Blätter jenen des Roten Hartriegels sehr ähnlich sehen. Im Gegensatz zum Roten Hartriegel ist die Dirndl auf der Blattunterseite in den Winkeln der Blattnerven bärtig behaart. Außerdem blüht der Dirndlstrauch vor dem Blattaustrieb, hat gelbe Blüten und trägt längliche, rote Früchte von der Größe einer kleinen Olive.

Wer steht drauf?

Die Bestäubung der Blüten übernehmen größere Insekten wie Fliegen, Wildbienen und andere Käfer. Die bitter schmeckende Frucht ist für Menschen nicht geeignet, da sie roh genossen Übelkeit verursacht. Für andere Säuger und Vögel ist die Frucht aber nicht giftig und ein begehrtes Winterfutter, da die Früchte lange Zeit auf den Zweigen bleiben.

Wofür taugt das Gehölz?

  • Das sehr harte und zähe Holz wird zum Drechseln oder für Werkzeuggriffe verwendet
  • Früher wurden aus dem Holz Türriegel hergestellt, daher auch der Name Hartriegel

 

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