Gewöhnlicher Liguster

Ligustrum vulgare

Farbgewaltig

Die reifen Beeren des Gemeinen Ligusters wurden früher als Farbstoff verwendet. Auf Wolle entsteht ein tiefes Blau, wobei mit Eisen- oder Aluminiumsalzen oder mit Soda vorgebeizt wurde. Neben den reifen Beeren können aber auch die Blätter, die gelben Zweige und die Rinde zum Färben verwendet werden.
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Der Gewöhnliche Liguster ist die einzige in Europa heimische Liguster-Art. Er ist relativ anspruchslos und kommt von der Ebene bis in untere Gebirgslagen (1.000 m) vor. Bevorzugte Standorte sind trockenwarme, kalkreiche, gut mit Nährstoffen versorgte Böden. Man findet den Liguster in lichten Wäldern, Auen und Gebüschen ebenso, wie in sonnexponierten Hecken.

So erkennt man das Gehölz

Im Winter:

  • Buschiger mittelgroßer Strauch (1 bis 3 m) mit aufrechten, rutenförmigen Zweigen
  • Junge Zweige fein behaart, ältere Zweige kahl
  • Knospen nur 5 mm groß, gegenständig angeordnet
  • Beeren oft bis in den Frühling am Strauch

In der Vegetationsperiode:

  • 3 – 6 cm lange Blätter fühlen sich ledrig an, sind glattrandig und gegenständig angeordnet
  • Blattoberseite dunkelgrün und seidig matt glänzend, Unterseite heller und mit deutlicher Mittelrippe
  • Kleine weiße Blüten in 6 – 8 cm langen Rispen
  • Traubenähnliche Fruchtstände aus kleinen, schwarz glänzenden Beeren

Wer steht drauf?

Die streng duftenden Blüten locken Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten zur Bestäubung an. Verschiedenen Schmetterlingsarten dient der Liguster als Futterpflanze. So frisst z.B. die Raupe des Ligusterschwärmers, eine Nachtfalterart, das Laub, und zahlreiche Tagfalterarten, wie z.B. der Kleine Fuchs, laben sich am Nektar der Blüten. Die Früchte werden gerne von Vögeln gefressen, welche die Samen dann ausscheiden und dadurch verbreiten. Auch ein paar Nager naschen gerne an den schwarzen Beeren.

Wofür taugt das Gehölz?

  • Als dichtzweigige, gut schnittverträgliche Art gerne als Sichtschutzhecke gepflanzt
  • Von Imkern als Bienenweide geschätzt
  • Wegen intensiven Wurzel- und Ausläuferbildung als Bodenschutzpflanze für Böschungsbefestigungen geeignet

Phänologische Phasen

Phase 2 - Image
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Blattentfaltung
Die ersten Blätter sind an 3 Stellen vollständig entrollt oder entfaltet, wobei die Blätter schon ihre endgültige Form, aber noch nicht die endgültige Größe haben.
Phase 3 - Image
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Blühbeginn
Die ersten Pflanzen beginnen zu blühen. Bei den Sträuchern sind die ersten Blüten an mindestens 3 Stellen vollständig geöffnet, sodass die Staubgefäße sichtbar sind.
Phase 5 - Image
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95% abgeblüht
Etwa 95 % der Blüten sind abgeblüht, sie haben sich also bräunlich verfärbt oder sind schon abgefallen.
Phase 6 - Image
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Beginn der Fruchtreife
Normal gewachsene und gesunde Früchte sind an mindestens 3 Stellen der Pflanze reif. Bei Pflanzen mit Strauben (z.B. Holunder, Vogelbeere) sind alle Früchte der am weitesten entwickelten Straube reif. Bei saftigen Früchten (z.B. Heidelbeere, Vogelbeere...) ist die Reife der Zeitpunkt der vollständigen Verfärbung.