Hänge-Birke

Betula pendula

Birkenzucker

Immer häufiger kann man Birkenzucker im Geschäft oder in manchem Fertigessen finden, oft steht auf der Packung der Fachbegriff dafür: Xylit. Auch wenn der Name es vermuten lässt, wird Birkenzucker nicht direkt aus dem Holz der Birke gewonnen. Für die industrielle Herstellung von Xylit werden lange Mehrfachzucker aus dem Holz von Birken und anderen Harthölzern gewonnen. Diese werden aus diesem sozusagen herausgekocht und über weitere chemische Prozesse bei bis zu 200 °C zu Xylit umgesetzt. Außerdem werden als Grundstoff für den „Birkenzucker“ landwirtschaftliche Reststoffe wie Maiskolbenreste (Maisspindeln), Stroh, Getreidekleien oder Zuckerrohrreste nach der Zuckergewinnung verwendet.
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Die Hänge-Birke trägt ihren Namen aufgrund der weit herunterhängenden Zweige. Ihre Rinde ist silbrig weiß, mit schwarzen Längsrissen, die nach unten hin zunehmen. Die weiße Farbe entsteht durch die Einlagerung von Betulin, welche das Licht reflektiert und somit weiß erscheint. Sie schützt den Baum vor Sonnenbrand, Nässe und Tierfraß.
Ihr findet die Hängebirke sowohl in der Ebene, als auch in hohen Lagen bis 1900m über dem Meeresspiegel. Im Herbst verfärbt sich ihr Laub leuchtendgelb.
Birken sind besondere Pionierpflanzen die auf sehr kargen Standorten wachsen können, dafür sind sie nicht sehr schattentolerant und werden auch nicht sehr alt (~100 Jahre). Wie alle Pionierbaumarten sind Hänge-Birken schnellwachsend, bilden schon in ihrer Jugend sehr kleine und leichte Samen die vom Wind vertragen werden und sie zeichnen sich durch eine hohe Witterungstoleranz aus. Bei dieser besonderen Baumart sind sowohl männliche als auch weibliche Blüten auf ein und demselben Baum.

So erkennt man die Pflanze

Der Stamm der Birke ist ganz charakteristisch weiß mit schwarzen Flecken.

Im Winter:

  • die Äste stehen spitzwinkelig vom Stamm, die Zweige sind dünn und hängen herunter

In der Vegetationsperiode:

  • die Blätter sind Rautenförmig und gezahnt

Doppelgänger:

Im Gegensatz zur Hänge-Birke (Betula pendula) sind die einjährigen Zweige und die Blätter der Moor-Birke (Betula pubescens) als Anpassung an kühlere Standorte samtig behaart. Deshalb trägt sie auch die Namen "Haarbirke" und "Flaumbirke".

Wer steht drauf?

Die Knospen und Samen der Birke dienen vielen Vögeln als wichtige Winternahrung. Am beliebtesten ist die Birke bei den Schmetterlingen. Rund 118 Schmetterlingsraupenarten nutzen die Birke als Futterpflanze. Auch zahlreiche andere Lebewesen wie Pilze, Moose und Säugetiere teilen sich mit den Schmetterlingen den Lebensraum auf/in der Birke.

Wofür taugt die Pflanze?

Der Stamm einer Birke ist ziemlich schmal, wodurch wenig Holz aus ihr gewonnen werden kann. Da die Birke aber keinen dunklen Kernbereich besitzt, ist die Baumart sehr begehrt bei feineren Tischlerarbeiten. Im Frühjahr kann aus dem Stamm auch ein süßlicher Saft gewonnen werden, der in Teilen Europas zu Birkenwein verarbeitet wird. Auch in der Naturmedizin wird die Birke eingesetzt, z.B. bei Nieren- oder Blasenproblemen und zur Hautverbesserung.

Phänologische Phasen

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Blattentfaltung
Die ersten Blätter sind an 3 Stellen vollständig entrollt oder entfaltet, wobei die Blätter schon ihre endgültige Form, aber noch nicht die endgültige Größe haben.
Phase 2 - Image
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Blühbeginn
Die ersten Blüten an mindestens 3 Stellen des Baumes sind vollständig geöffnet, sodass die Staubgefäße sichtbar sind. Die Kätzchen stäuben, wenn man mit dem Finger dagegen schnippt oder der Wind sie anbläst.
Phase 3 - Image
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95% abgeblüht
Etwa 95 % der Blüten sind abgeblüht, sie haben sich also bräunlich verfärbt oder sind schon abgefallen.
Phase 4 - Image
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Blattfärbung >50%
Etwa 50% der Blätter, inklusive der bereits abgefallenen, sind an mehreren Bäumen verfärbt. Nicht als herbstliche Laubverfärbung gelten Vergilbungserscheinungen der Blätter und Auftreten von Dürrelaub als Folge von Trockenheit und Hitze, wie sie schon ab Juni/ Juli einsetzen können.
Phase 5 - Image
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>50% der Blätter bereits abgefallen
Die Birke ist bereits an mehreren Exemplaren zu mehr als 50 % entlaubt.