Hunds-Rose / Hecken-Rose

Rosa canina

Rosenkäfer

Honigbienen besammeln die Wildrosen bevorzugt in den Morgenstunden, um vor der Konkurrenz da zu sein. Die auf Wildrosen häufig zu beobachtenden Großen Rosenkäfer haben sich eine bequemere Strategie entwickelt und übernachten gleich in der Blüte. Übrigens: Die zahlreichen Blütenbesucher tragen praktisch fast nichts zur Bestäubung der Rosenblüte bei, da sich die Hundsrosen in einem evolutionären Prozess befinden, bei dem sie die Insektenbestäubung zurückfahren und sich in Richtung Selbstbestäubung entwickeln. Die Blüten produzieren deshalb auch keinen Nektar und werden nur wegen des Pollens von zahlreichen Insektenarten aufgesucht.
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Die Hundsrose ist sehr robust und hat bezüglich Boden und Klima kaum Ansprüche. Sie zählt zu den anpassungsfähigsten heimischen Wildrosen und ist somit in vielen unterschiedlichen Lebensräumen konkurrenzfähig. Das einzige Muss bei ihr ist ein sonniges Platzerl, im Schatten wird man sie kaum blühen sehen. So findet man sie an Wald- und Wegrändern, im Saum von Gebüschen, auf Waldlichtungen und als Pioniergehölz auf nicht mehr bewirtschafteten Wiesen und Feldern. Sie kann von der Tieflage bis 1.600 m hoch steigen.

So erkennt man das Gehölz

Im Winter:

  • Bis 3 m hohe, breit ausladende Sträucher
  • Bogig herabhängende Triebe
  • Die Stacheln sind immer gegen die Wuchsrichtung nach hinten gekrümmt (daher sehr unangenehm, weil man leicht an ihnen hängen bleibt)
  • Typische Früchte (Hagebutten oder auch Hetscherln genannt) sind meist auch im Winter am Strauch

In der Vegetationsperiode:

  • Kaum duftende Blüten mit fünf weißen bis blassrosa Blütenblättern
  • Das typische Hundsrosen-Hetscherl ist glänzend-glatt ohne Borsten oder Drüsenhaare und wird etwa im Oktober reif
  • Kelchblätter am vorderen Hetscherl-Ende sind zurückgeschlagen, nach der Reife aber meist abfallend

Doppelgänger

Neben der Hunds-Rose gibt es noch einige weitere heimische Wildrosenarten. Das Wildrosenbestimmen ist sehr schwierig, da es sich um eine äußerst vielgestaltige Gruppe mit zahlreichen Varietäten handelt, die sich erst bei genauem Hinschauen in Wuchs- und Blattform, Behaarung und Frucht unterscheiden.

Wer steht drauf?

Die Hagebutten sind fast den ganzen Winter hindurch eine vitaminreiche Nahrung für viele Standvögel.

Wofür taugt das Gehölz?

  • Die Früchte sind essbar und reich an Vitamin C (z.B. Hagebuttentee)
  • Als Pioniergehölz für Misch- und Schutzpflanzungen, als Bodenfestiger an Hängen und Böschungen
  • Für Rosenschulen wichtigste Unterlage zur Veredelung von Zuchtsorten

Phänologische Phasen

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Blattentfaltung
Die ersten Blätter sind an 3 Stellen vollständig entrollt oder entfaltet, wobei die Blätter schon ihre endgültige Form, aber noch nicht die endgültige Größe haben.
Phase 3 - Image
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Blühbeginn
Die ersten Pflanzen beginnen zu blühen. Bei den Sträuchern sind die ersten Blüten an mindestens 3 Stellen vollständig geöffnet, sodass die Staubgefäße sichtbar sind.
Phase 5 - Image
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95% abgeblüht
Etwa 95 % der Blüten sind abgeblüht, sie haben sich also bräunlich verfärbt oder sind schon abgefallen.
Phase 6 - Image
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Beginn der Fruchtreife
Normal gewachsene und gesunde Früchte sind an mindestens 3 Stellen der Pflanze reif. Bei Pflanzen mit Strauben (z.B. Holunder, Vogelbeere) sind alle Früchte der am weitesten entwickelten Straube reif. Bei saftigen Früchten (z.B. Heidelbeere, Vogelbeere...) ist die Reife der Zeitpunkt der vollständigen Verfärbung.
Phase 8 - Image
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Blattfärbung >50%
Etwa 50 % der Blätter, inklusive der bereits abgefallenen, sind an mehreren Bäumen oder Sträuchern verfärbt. Nicht als herbstliche Laubverfärbung gelten Vergilbungserscheinungen der Blätter und Auftreten von Dürrelaub als Folge von Trockenheit und Hitze, wie sie schon ab Juni/ Juli einsetzen können.
Phase 10 - Image
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>50% der Blätter sind bereits abgefallen
Laubbäume, Sträucher und die Lärche sind bereits an mehreren Exemplaren zu mehr als 50 % entlaubt.
Phase 11 - Image
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Entlaubt
Die Pflanze ist bis auf wenige einzelne Blätter kahl und entlaubt.